Die Behandlung von Angststörungen ist in der Verhaltenstherapie bereits seit vielen Jahren mit etablierten Methoden möglich. Unabhängig davon, ob sich die Angst auf Körpersymptome (Panikattacken), konkrete Situationen oder Objekte (Spinnen, Menschenmengen) oder soziale Situationen bezieht, ist die Konfrontation mit diesen die Methode der Wahl. Hierbei wird zunächst gemeinsam erarbeitet, wie es dazu kam, dass sie Ängste entwickelt haben. Angstsituationen werden mit ihnen gesammelt und nach der Angststärke sortiert. Anschließend führen wir gemeinsam und Sie alleine, angeleitet, Konfrontationen durch. Das bedeutet, wir bewegen uns auch außerhalb der Praxis und üben (Fahrstuhlfahren, Aufenthalt in der Höhe). Wichtig ist, dass die Konfrontation mit Angstsituationen selbstverständlich nur Situationen betrifft, bei denen keine reale Gefahr besteht. Diese Ängste fasste einer der bekanntesten Psychologen der Neuzeit einmal folgendermaßen zusammen:
Mit anderen Worten, Hunde fürchten sich vor realen aversiven Reizen, während Menschen sowohl vor diesen als auch vor eingebildeten bzw. vorgestellten Strafreizen Angst haben können.
(Ellis, A.1978. Die rational-emotive Therapie. Das innere Selbstgespräch bei seelischen Problemen und seine Veränderung. Leben lernen. Verlag J. Pfeiffer: München: S. 22)
Bei Ängsten vor sozialen Situationen übe ich mit meinen Patienten häufig mit der Videokamera und wir schauen uns diese Videosequenzen gemeinsam an und werten sie aus (Videofeedback). Wichtig ist mir, dass wir alle Übungen gemeinsam sehr gut vorbesprechen und Sie zu jeder Zeit Kontrolle über das Vorgehen in der Therapie haben (vgl. Stangier, Heidenreich & Peitz, 2009).